einige meiner "Felle"

KARL - Pudel-Terrier-Mix

Karlchen ist ein 3 jähriger aufgeweckter Hund, der sehr schnell begreift, was Mensch von ihm will. Er ist sehr verspielt und liebt es, mit dem Menschen zusammen zu arbeiten. Die Besitzer, ein älteres Ehepaar, sind sehr glücklich mit ihm. Sie machen auch sehr viel mit ihm und sind selber neugierig auf Möglichkeiten zur Hundebeschäftigung.
Die "Probleme", an denen wir arbeiten werden, sind:
1. Rückruf unter Ablenkung
2. kein Anspringen
3. Beschäftigung im Alltag
Wir haben schon angefangen und es macht allen viel Spaß; besonders Karlchen.

Nach einem Sommer voller Arbeit und Spaß, gilt mein Lob Karlchens Frauchen und Herrchen, die wirklich viel an sich gearbeitet haben. Verständnis für den Hund und sein Verhalten, Durchsetzen (wenn es sein muss...) und erfinderischen Spaß an Suchspielen haben das Team Karlchen zusammengeschweißt. Nun machen wir Winterpause und sehen uns nächstes Frühjahr wieder.
Viel Spaß bis dahin...


BILL - Hovawart
Angaben der Besitzerin: "hört nicht auf mich"

Bill ist z.Z. ca. 1 Jahr. Er ist dem Alter entsprechend pubertär, sehr schnell abzulenken, sehr neugierig und rassebedingt sehr aufmerksam allem gegenüber, bloß nicht Frauchen; er blendet Frauchen aus. Alles andere ist wichtiger und interessanter. Frauchen benutzt sehr viele "Bill, Bill, Bill"-Rufe und Kommondos, auf die Bill überhaupt nicht reagiert. Alle Befehle werden in einer Tonlage getätigt, so dass sich NEIN wie FEIN anhört. Bill überhört diese Kommandos geflissentlich, nimmt noch nicht einmal Blickkontakt zu Frauchen auf. Frauchen spielt nicht mit Bill; geht "nur" spazieren und zieht an der Leine. Da Frauchen sehr unsicher ist, greift sie andauernd in das Halsband/Geschirr, worauf Bill schon mit Meideverhalten reagiert und "sehr ungern" zu Frauchen kommt. Eine Beziehung ist leider wenig, bis gar nicht zu bemerken.
Bill ist anderen Hunden gegenüber sehr freundlich bis unterwürfig. Er versteht "hundisch" und kommt im Hunderudel sehr gut zurecht. Er versucht Hunde auf "Hovawart-Art" zum Spielen zu bewegen, was sich für "Laien" anhört, als würde Bill aggressiv gegen die anderen Hunde vorgehen. Er aktzepiert Grenzen, die von anderen Hunden gesetzt werden.
Ich kenne Bill schon länger und er ist mit seinem Frauchen - auch mit seinem Herrchen - schon in unserem Hunderudel mitgelaufen. Er hat sehr schnell hundisch gelernt und orientiert sich sehr genau an den "Alten", da sie sehr präsent sind.
Frauchen muss lernen, ihre Körpersprache so zu verändern, dass sie bei Bill ankommt: sie muss positive Energie ausstrahlen und endlich die Führung übernehmen. Das fällt ihr sehr schwer; es scheint, dass sie dem Hund und sich selber nicht traut. "Du führst" scheint negativ vorbelegt zu sein, dementsprechend nehme ich Frauchen ein Hürde: sie muss nichs sagen:

Sie wird mit Bill sprachfrei arbeiten.

Wir haben angefangen zu trainieren:
Frauchen lernte sich groß zu machen und durch die Körpersprache den von hinten heran rennenden Hund zu stoppen: Bill hat Frauchen sehr schnell wahrgenommen: selbständiges Sitz und Blickkontakt. Frauchen gab durch ihren Körperhaltung den Hund und den Weg wieder frei und Bill durfte wieder laufen. Frauchen spielte endlich mit Bill: sie zergelen mit der Beißwurst, spielten wechselseitges Nachlaufen. Wenn Frauchen Bill "gewinnen" ließ, bot er ihr sofort wieder die Beißwurst an und nahm sofort Kontakt zu ihr auf. Dann arbeiteten wir noch mit dem Futterbeutel als Suchobjekt, um die Bindung der beiden noch mehr zu festigen und dafür zu sorgen, dass Spaziergänge für Beide interessanter werden. Bill hat sehr schnell verstanden, sitzen zu bleiben und auf Frauchens Einladung zur Suche zu warten.
Ein Anfang ist gemacht, wobei Frauchen die meiste Arbeit vor sich hat: "Das Leben ist SCHÖN!!!"
Die Forschritte werden hier veröffentlicht.


FINE - Aussie-Border-Münsterländer-Mix
Angaben der Besitzerin: ist draußen sehr aggressiv, Resourcen-Aggression, territorial

Fine war beim ersten Termin ängstlich aggressiv: sie bellte und knurrte die ganze Zeit und lief Scheinangriffe. Sie war nicht zu beruhigen. In der Wohnung ließ sie mich nicht aus den Augen, kläffte und knurrte ununterbrochen, so dass ich sie - wider meiner normalen Einstellung - in ein anderes Zimmer bringen ließ.
Fine ist zum Zeitpunkt des ersten Treffens 2 Jahre und wurde der Familie im Alter von 5 Monaten von einem Bauernhof "mitgebracht". Sie ist schlecht sozialisiert und hat einen ausgeprägten Kontrollzwang. Da ihr wenig Grenzen gesetzt wurden, spielt sie ihre vermeintliche Alpha-Stellung in allen Lebenslagen aus, sei es beim Verteidigen von Resourcen - besonders, wenn es sich um neue Resourcen handelt - wie auch im Verteidigen des Terrioriums.
Die Familie war fast soweit, Fine abzugeben. Es fand keine richtige Kommunikation zwischen Mensch und Hund statt, ihr wurden keine Grenzen gesetzt: Fine "mußte" immer selber entscheiden. Leider verstanden die Menschen nicht die Körpersprache von Fine, was zu Missverständnissen führte.
Wir arbeiten nun seit 4 Monaten zusammen. Aufmerksamkeitetraining, arbeiten mit dem Futterbeutel, Impulskontrolle und Grenzen mit striken Ansagen durch den Menschen haben Fine zu einem umgänglicheren Hund gemacht.
Konsequente Arbeit von Fines Menschen an sich selber und am Hund haben bisher schon dafür gesorgt, dass das Hund-Mesch-Team nun aufeinander achtet und ein "Zusammen" immer besser wird. Es gibt zwar noch viel zu tun, aber wir alle sind sehr zuversichtlich, dass die Arbeit von Erfolg gekrönt wird....Fine bleibt!!!

Fine wird nie ein selbstsicherer Hund werden, aber sie hat gelernt Frauchen zu vertrauen. Situationen, die Fine überfordern, können sehr gut gelöst werden, in dem Frauchen sich entfernt und Fine ruft: Fine entscheidet sich sofort für Frauchen.


SPIKE - Rottweiler
Angaben der Besitzerin: steht in der Wohnung vor ihr und knurrt sie an

Spike traute sich beim Vor-Ort-Termin gar nciht an die Tür: wir mußten in die Wohnung zur Kontaktaufnahme. Sehr unsicher,und Handscheu - vor allem bei Männerhänen - was wohl eine Folge von Schlägen des Vorbesitzers ist. Da Frauchen zur Zeit sehr unsicher, ob des Knurrens ist, ist ihre Körpersprache für den Hund nicht mehr klar und das macht ihn unsicher.
Nach konsequenter Arbeit von Frauchen an sich selber und am Hund sind die beiden wieder ein tolles Team geworden.
Spike hat die Maulkorb- und Leinenbefreiung ohne Anstand bekommen und hat sich zu einem sehr souveränen Kerl entwicklet. Tolle Arbeit der ganzen Familie...


LEON - Rottweiler
Angaben des Besitzers: Aggressionen gegen Artgenossen und Menschen

Im Endeffekt stellt sich beim Vor-Ort-Termin heraus, dass Leon ist ein junger, unsicherer Hund ist, dem jegliche Führung seitens der Menschen fehlt. Ihm wird viel zu viel Kontrolle überlassen, womit Leon überfordert ist.
Nach 1 Woche Aufmerksamkeitsübungen und konsequenter Körpersprache, ging Leon an 5 Schäerhunden vorbei, orientierte sich nur an Herrchen; ein tolles Bild.
Leider hat die Familie Leon abgegeben, da Frauchen von Anfang an keinen Rottweiler haben wollte und echt Angst vor ihm hatte.


KALLI - Schnauzer-Mix
Anfang Oktober sprach mich eine Freundin an, dass sie gerne mit ihrer Familie einem Hund aus dem Tierheim ein neues Zuhause geben wollen; ob ich sie bei der Suche unterstützen würde. Sehr gern habe ich zugesagt, denn ein solcher Schritt muß wirklich gut überlegt sein:

nicht jeder Hund paßt in jede Familie, auch wenn er noch 'so süß' ist.
Besonders bei menschlichen 'Anfängern' sollte darauf geachtet werden, sich vorher gut zu informieren.
Denken Sie daran: ein Hund kann durchschnittlich 12 Jahre (und älter) werden und macht nicht NUR Freude:
Sie müssen bei Wind und Wetter raus, verlieren vielleicht 'gute' Freunde. Geht es Ihnen nicht gut? Egal, der Hund muß Gassi gehen. Wohin im Urlaub mit dem Hund? Der Hund kostet Geld (Steuer, Haftpflicht, Fressen, Leine, Halsband, Körbchen, Impfungen). Der Hund wird mal krank, muß zum Tierarzt. Er macht Dreck. Machen Sie gerne Hundehaufen weg? Der Hund muß konsequent erzogen werden ....
Wollen Sie immer noch einen Hund?? Dann machen Sie es, wie meine Freundin und sprechen Sie mich an.


Es war Liebe auf den aller ersten Blick: Kalli:
Kalli ist nun nach Hause gekommen und macht sich prächtig.
Ein ganz dolles Lob an Claudia, Frank und Kevin: Tolle Vorarbeit geleistet.
Bloß nicht auf den Lorbeeren ausruhen und um den Finger wickeln lassen, aber das wißt ihr ja...
Viel Spaß mit Kalli und wenn Fragen sind: F R A G E N !!! (besser zu viel, als EINE zu wenig...)


SAM - King Charles Spaniel
Wetten Sie sagen jetzt auch: was - so ein kleiner Hund ein Problemfall?? Ist ja lächerlich...
Ich stand daneben, als Sam hinter Frauchen herrannte und ihr ins Bein biß. Auch ein noch so kleiner Hund bleibt ein Raubtier.
Der Vorteil bei kleinen Hunden ist, dass die Bisse nicht lebensgefährlich sind; der Nachteil ist, einen Maulkorb für so eine kleine Schnauze zu bekommen. Nicht lachen: sind sie schon einmal von Ihrem Hund gebissen oder vielleicht auch "nur" angeknurrt worden? Sie verlieren als Mensch das Vertrauen in Ihren Hund, da Sie ihn so nicht kennen. Die Folge ist eine Körpersprache beim Menschen, die der Hund nicht mehr versteht. Er weiß nicht mehr, wie er reagieren soll und agiert dann oft aus Angst und Mißverständnis mit Knurren und evtl. Schlimmeren.
Bisher hat die Besitzerin aber schon durch Konsequenz, Nichtbeachtung (der Hund ist nun nicht mehr Mittelpunkt des täglichen Lebens)und tägliche Arbeit, viel erreicht: Sam ist schon viel ruhiger und aufmerksamer geworden.

Leider ist Sams Frauchen erkrankt und so müssen wir mit der eigentlichen Therapie warten, bis Frauchen wieder fit ist; aber dann gehts los...
Frauchen arbeitet sehr felißig mit Sam, hat aber das Problem, dass die Familie nicht an einem Strang zieht. Trotzdem setzt Frauchen sich bei Sam durch und daher ist das Zusammenleben schon viel harmonischer geworden, halt wieder ein Team.

Ich habe gestern von Sams Frauchen erfahren, dass Sam im Februar 2013 über die Regenbogenbrücke gegangen ist. Er war schon länger nicht mehr auf Damm und der Tierarzt hatte ihm nicht mehr "so lange" prophezeit. Dafür hat er aber noch sehr lange und glücklich gelebt.


JACK - Jack Russel Terrier
Jack habe ich samt Frauchen beim ersten Besuch der Hundeschule '4 Pfoten und du' kennengelernt:
Gestatten Jack:
Jack hat in seinem Leben bisher noch keine anderen Hunde kennengelernt und lebt mit der Devise: bevor du komisches Ding mir zu nahe kommst, beiß ich dir in das mir am nahestehendste Körperteil, die Nase.
Jack hat sich durch kontinuierliche Spaziergänge mit anderen Hunden sehr positiv verändert. Er gewinnt langsam Vertrauen.



COOPER - Golden Retriever
Cooper ist ein 7 Monate alter Golden Retriever, was ich beim ersten Sehen gar nicht glauben wollte, denn er ist schon so groß, wie ein ausgewachsener Goldi. Durch einen Unfall in der Welpengruppe, bei dem ein Hinterbein stark in Mitleidenschaft gezogen wurde und daher OP's nach sich zog, hat Cooper einige Defizite in der Erziehung. Da er noch ein Welpe war wurde sehr viel Rücksicht auf ihn genommen, was sich jetzt sehr deutlich zeigt:
Cooper ist der Chef im Haus. Er erträgt es nicht, wenn sich nicht alles um ihn dreht. Er kommt zu den Menschen und schiebt seine Nase unter den Arm, stupst die Menschen an, wälzt sich auf dem Zimmerboden herum, gibt eine große Anzahl von Lauten von sich; nur um "bemerkt" zu werden. Frauchen und Herrchen stiegen direkt darauf ein und der Hund hatte mal wieder sein Willen bekommen.
Als es beim Deckentraining nach Frauchens und Herrchen Anweisungen ging, verschwand Cooper - nach einigen Übungen - auf dem Balkon, was damit entschuldigt wurde, dass ihm zu warm wäre. Als wir zum Leinefolgetraining gingen, blieb er stehen und glitschte aus dem Halsband (daher bitte immer mit einer sich NICHT zu ziehenden Kette arbeiten) nach dem Motto: keinen Bock...
Leider haben sich die Besitzer entschieden, das Training nach sehr kurzer Zeit aufzugeben. Cooper ist ein schlauer Hund, der genau weiß, was er will und was nicht. Er braucht dringend eine Führung, der er sich gerne unterordnen wird. Ich hoffe, dass seine Besitzer irgendwie mit ihm weiterarbeiten werden, dann steht einem Traumhund nichts mehr im Wege, aber nur dann...